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Max E. Ammann
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Standpunkt

In memoriam

06.12.2022 08:26
von  Max E. Ammann //

Seit Oktober letzten Jahres sind wieder einige bedeutende Persönlichkeiten aus der Pferdesportszene gestorben. Im Dezember 2021 Lutz Merkel, der für Deutschland über 50 Nationenpreise bestritt und später ein erfolgreicher Bundestrainer des Nachwuchses wurde. Er starb 84-jährig.
Ebenfalls im Dezember starb Mohamed Selim Zaki, mit 97 Jahren. Der spätere ägyptische General hatte 1956 Schlagzeilen gemacht, als er mit dem 18-jährigen Inch ­Allah zuerst bei einigen europä­ischen CSIOs (so auch in Luzern) und dann bei den Olympischen Spielen in Stockholm ritt.
Im März dieses Jahres starb Francis Racine, 75-jährig. 1971 Schweizermeister der Springreiter und Mitglied der Schweizer Springequipe. 22 Jahre lang führte er das Reitsportzentrum St. Jakob. Im August starben die später in Südafrika lebende Anneli Drummond-Hay, verheiratete Wucherpfennig, und der Kanadier Brian Herbinson, der 1956 und 1960 die olympische Military bestritt.
Im Dezember 2021 verstarb Wolfgang Müller, der älteste der drei DDR-Dressurreiter, die zwischen 1968 und 1972 bei je zwei Olympischen Spielen und Europameisterschaften und einer Weltmeisterschaft teilnehmen durften. Der 90-jährig gestorbene Müller war bei seinen zwei Olympiastarts jeweils 16. geworden. Mit Köhler und Brockenmüller in der Equipe gab es in der Mannschaftswertung je einen vierten und fünften Platz: 1968 hinter der Bundesrepublik, der Sowjetunion und der Schweiz, 1972 hinter den überraschend siegenden Sowjets, der Bundesrepublik, Schweden und Dänemark. Die Schweiz, erstmals olympisch ohne die Berner Unteroffiziere, wurde 1972 Siebte.
Im August war Joachim Bösche verstorben, mit 95 Jahren – jahrelang ein geschätzter internationaler Dressurrichter. Vier Monate zuvor starb Arno Gego, 84-jährig, während vielen Jahren Parcoursbauer beim CHIO Aachen.
Ebenfalls in Deutschland verstarb am 8. November 2022 Gustav-Adolf Blum, drei Wochen, nachdem er seinen 95. Geburtstag gefeiert hatte. Der Ehrenpräsident des Bayerischen Reit- und Fahrverbandes war Organisator des CCI Achselschwang, wo 1993 die Europameisterschaft ausgetragen wurde. Blum war der Vater des Olympiareiters von 1996 in der Military, Jürgen Blum. Dessen Tochter (und Enkelin von Gustav-Adolf) Simone Blum, wurde 2018 mit Alice Springreitweltmeisterin.
Der Vater einer Vorgängerin von ­Simone Blum als Weltmeisterin starb im Februar 2022 in Kanada. Greg Greenough, langjähriger Präsident des kanadischen Pferdesportverbandes und Vater von Gail, die 1986 in Aachen Weltmeis­terin geworden war. Greg Greenough starb 91-jährig.
Im Dezember letzten Jahres war Max Egger verstorben, in fünfter Generation der Patron der Brauerei Egger in Worb. Als der CHI Genf vor bald 20 Jahren in den neu gegründeten Weltcup der Viererzugfahrer einstieg, wurde die Brauerei Egger Sponsor der Genfer Weltcupprüfung.
Im April verstarb der Schweizer Zweispännerfahrer Alois Häni nach einem Unfall. 1994 war er Schweizermeister geworden und hatte 1995 an der WM in Poznan mit dem Schweizer Team Bronze gewonnen. Häni war Präsident des Fahrverein Wil und Chef Fahren im OKV.
Am 6. November starb, 73-jährig, der ehemalige Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Breido Graf zu Rantzau. Er war Präsident von 2005 bis 2021. Zuvor war er von 1986 bis 2007 Präsident des Holsteiner Zuchtverbandes gewesen. Als 18-jähriger war er 1967 in Jesola mit Weintraube Europameister der Springreiterjunioren geworden. Später wurde er Fünfter im Deutschen Springderby in Hamburg.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 48/2022)

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